Releases/Mandriva/2007.1/Experimental Intel driver

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Experimenteller Grafiktreiber für Intel i810 - i965 Chipsätze in Mandriva Linux 2007 Spring

Mandriva Linux 2007 Spring enthält eine neue und experimentelle Version des X.org Treibers für Intel i810 - i965 Grafikchipsätze (unter dem Namen intel - vorherige Versionen des Treibers tragen den Namen i810) sowie eine experimentelle Version des entsprechenden X.org Servers, die zwei wichtige neue Eigenschaften besitzen.

Inhaltsverzeichnis

[bearbeiten] Fähigkeiten

Zum einen benötigt der neue Treiber keine Informationen mehr aus dem Video BIOS, um die Bildschirmauflösungen zu ermitteln, die der Chipsatz unterstützt. Zahlreiche Intel Grafikchipsätze enthalten ein fehlerhaftes Video BIOS, das viele Auflösungen nicht enthält, obwohl der Chipsatz diese darstellen kann; insbesondere Widescreen Auflösungen wie 1440x900 und 1680x1050 sind hiervon betroffen. Dies führt zu Schwierigkeiten, wenn man diese Auflösungen nutzen will. Derzeit kann das Programm 915resolution dazu verwendet werden, den gewünschten Modus dem Video BIOS hinzuzufügen - das Mandriva Konfigurationswerkzeug zur Einrichtung des Grafischen Servers nimmt die entsprechenden Einstellungen automatisch vor - jedoch führt dieser Weg nicht in allen Fällen zum gewünschten Ergebnis. Die neue Treiberversion ermittelt die verfügbaren Videomodi unter vollständiger Umgehung des Video BIOS direkt aus dem Chipsatz, daher wird das Programm 915resolution auch nicht mehr benötigt, um alle Auflösungen nutzen zu können.

Zum anderen unterstützen der neue Treiber sowie der zugehörige X.org Server die neue Version 1.2 der X.org randr Erweiterung, die eine Änderung der Bildschirmauflösung ohne Neustart des X Servers erlaubt. Die neue randr Version verfügt über mehr Fähigkeiten als die bisherige Version. So werden verfügbare Bildschirme jetzt dynamisch erkannt - das heißt randr registriert das Anschließen bzw. Entfernen eines Bildschirms und erkennt die Auflösungen, die unterstützt werden. Dabei ist randr in der Lage, jede unterstützte Auflösung auf jeden angeschlossenen Bildschirm auszugeben und erlaubt so auch die Aufteilung eines Desktops über mehrere Bildschirme. In der Praxis werden wahrscheinlich Notebooks am meisten von diesen neuen Funktionen profitieren, da man nun einen externen Monitor anschließen kann, der eine andere native Auflösung als das interne LCD besitzt und sofort auf den externen Monitor unter Nutzung seiner nativen Auflösung umschalten kann, ohne den X Server neu starten zu müssen.

Schließlich enthalten der neue Treiber sowie der zugehörige X.org Server eine völlig neue DRM Speicherverwaltung. Diese benötigt jedoch einen Kernel mit DRM Version 1.7, der offizielle Mandriva Kernel dagegen enthält noch Version 1.4. Daher ist es leider nicht möglich, mit der nachfolgend beschriebenen Konfiguration die neue Speicherverwaltung zu nutzen.

[bearbeiten] Installation

Da diese Pakete experimenteller Natur und bisher noch nicht offiziell erschienen sind, werden sie nicht automatisch installiert. Sie befinden sich im contrib Zweig der offiziellen Paketquellen und müssen manuell installiert werden. Eine Anleitung, wie sie ihr System konfigurieren müssen, um Paketquellen aus dem Internet zu nutzen sowie für die Installation von Paketen selbst finden Sie unter Installieren und entfernen von Software. Sie sollten folgende Pakete installieren: x11-server13, x11-server13-common, x11-server13-xorg und x11-driver-video-intel13

[bearbeiten] Konfiguration

Da es sich um Vorabversionen handelt, ersetzen die installierten Pakete nicht die Standard X Server- und i810 Treiber-Pakete, sondern werden parallel zu diesen in einem alternativen Pfad installiert. Sie müssen daher einige Änderungen an der Konfiguration vornehmen, um die neuen Versionen nutzen zu können.

Um den neuen intel Treiber zu aktivieren müssen Sie die Datei /etc/X11/xorg.conf anpassen. Eine Anleitung zum Editieren von Systemkonfigurationsdateien finden Sie hier. Sie müssen folgende Zeile zum Files Abschnitt ganz am Anfang der Datei hinzufügen:

ModulePath "/opt/xserver13/lib/xorg/modules,/usr/lib/xorg/modules"

Anmerkung: Ersetzen Sie auf x86_64 Systemen in der obigen Pfadangabe "lib" durch "lib64".

Desweiteren muss folgende Zeile im Device Abschnitt geändert werden:

Driver "i810"

muss durch:

Driver "intel"

ersetzt werden. Um den ursprünglichen Treiber wieder zu nutzen, müssen Sie diese Änderungen wieder rückgängig machen.

Um die neue Version des X Servers verwenden zu können, müssen Sie den Login Manager (DM) entsprechend konfigurieren. Sofern Sie den Mandriva Standard Login Manager GDM benutzen, erfolgt die Anpassung folgendermaßen: Starten Sie die "Anmeldefenster" Anwendung (im Startmenü unter System / Konfiguration / Boot und Init zu finden). Alternativ können Sie das Programm auch über den Befehl gdmsetup starten. Sie werden in beiden Fällen aufgefordert, das Administrator-Passwort einzugeben. Nach der Eingabe des Passworts startet das Programm. Wählen Sie den Reiter Sicherheit aus und klicken Sie anschließend auf X-Server konfigurieren. In dem Fenster, das nun erscheint ändern Sie den Beginn des Befehl Eintrags von:

/usr/bin/Xorg

auf:

/opt/xserver13/bin/Xorg

Als nächstes klicken Sie auf das Server drop-down Menü, wechseln von Standard zu Terminal und wiederholen die oben beschriebene Änderung. Anschließend wechseln Sie im drop-down Menü zu Chooser und führen die Änderung ein weiteres Mal durch. Schließen Sie das Auswahlfenster und beenden Sie dann das Programm.

Wenn Sie den KDE Login Manager (KDM) benutzen, müssen Sie die Konfigurationsdatei /etc/kde/kdm/kdmrc bearbeiten. Eine Anleitung zum Editieren von Systemkonfigurationsdateien finden Sie hier. Ersetzen Sie folgende Zeile:

ServerCmd=/usr/bin/X -br

durch:

ServerCmd=/opt/xserver13/bin/Xorg -br

Nachdem Sie diese Änderungen durchgeführt haben, müssen Sie sich abmelden und X neu starten. Entweder führen Sie einen kompletten Neustart Ihres Systems durch oder Sie melden sich ab und starten den X-Server neu, indem sie die Tasten Strg-Alt-Entf gleichzeitig gedrückt halten, sobald das Anmeldefenster erscheint.

[bearbeiten] Benutzung

Um die Fähigkeiten bezüglich des Wechsels der Bildschirmauflösungen nutzen zu können, müssen Sie den Kommandozeilenbefehl xrandr verwenden, da bisher keine der grafischen Benutzeroberflächen für randr die neue Version des Protokolls unterstützt. Ein einfaches Beispiel für die Nutzung ist der Anschluß eines weiteren Monitors an Ihr System: Nachdem Sie den zweiten Bildschirm angeschlossen haben, führen Sie xrandr --auto aus. Es sollte dann eine automatische Anpassung Ihres Desktops erfolgen: Der zweite Bildschirm wird aktiviert und die Arbeitsfläche in der nativen Auflösung des Monitors dargestellt. In unseren Tests erfolgte die Anpassung an die neue Auflösung unter GNOME besser als unter KDE.

Eine detaillierte Beschreibung der Möglichkeiten wie xrandr verwendet werden kann, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Weitere Informationen finden Sie im xrandr Manual, das Sie durch Ausführen des Befehls man xrandr aufrufen können.

[bearbeiten] Weitere Hinweise

Wie bereits mehrfach erwähnt, handelt es sich bei den beschriebenen Paketen um experimentelle Vorabversionen (genauer gesagt enthält Mandriva 2007 Spring die Version 2.0 RC3 des Intel Treibers und Version 1.3 RC3 des X.org Servers). Sowohl Mandriva Mitarbeiter als auch Freiwillige haben die Treiber getestet. In diesen Tests funktionierten die Treiber wie erwartet und waren auch weitgehend stabil. Sie können sich jedoch nicht darauf verlassen, dass die Treiber immer stabil arbeiten, zudem können Probleme auftreten, die bei der offiziellen Version des Treibers nicht vorhanden sind. Insbesondere beim Ausführen bestimmter 3D Anwendungen und Spiele traten bei den Tests Probleme auf, dagegen scheint die Nutzung von 3D Desktops mittels beryl oder compiz ohne Schwierigekeiten zu funktionieren. Die Pakete werden offiziell von Mandriva nicht unterstützt, trotzdem bitten wir Sie, einen Problembericht an Mandriva Bugzilla zu senden, sollten Sie einen Fehler feststellen. Wir werden diese Fehlermeldung dann gegebenenfalls an die Autoren der Treiber weiterleiten.

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